Der Blog zur Ruderbibliothek. Aktueller Bestand meiner Sammlung: 182. Die Liste findet man in einem Post etwas weiter unten. Bekannt sind mir knapp über 800 Bücher, siehe verlinkte Spreadsheets im Post "Gesamtverzeichnis" (Stand 28.04.2025, frisch aktualisiert).
Dienstag, 2. Januar 2024
Montag, 1. Januar 2024
37 - "Tödliches Blau - ein Oxford Krimi" - Mylius, Katharina
Hatte ich mal geschrieben „einer der wenigen Krimis, die sich mit Rudern beschäftigen?“. Das muss ich revidieren, hier kommt schon das nächste Buch für die Krimifreunde unter den lesenden Ruderern. Katharina Mylius erzählt in ihrem Roman „Tödliches Blau“ in einem klassischen „Wer war es?“ die Geschichte eines Mordes am Trainer der „Dark Blues“. So wird die Oxford Crew im traditionellen Boat Race bezeichnet. Es bleibt aber nicht bei einem Mord, sondern kurze Zeit später wird ein weiteres Mitglied des Achters ermordet aufgefunden, was den Fall noch deutlich mysteriöser macht. Es wird relativ schnell klar, dass das Tatmotiv in beiden Fällen im Umfeld des Ruderclubs zu suchen sein könnte, aber wer genau hatte denn ein Motiv? Die Autorin hat in Oxford gelebt und erzählt die Geschichte lebhaft in einem angenehmen Stil mit einem sehr guten Spannungsbogen. Es ermitteln die Kommissare Heidi Green und Frederick Collins mit typisch britischen Eigenschaften, aber niemals klischeehaft. Wer einen leicht zu lesenden Krimi zum Mitraten im Umfeld des Rudersportes sucht, ist mit diesem Buch genau richtig aufgehoben.
Geschrieben von JS.
Freitag, 15. Dezember 2023
15 - "Vierer mit und ohne Steuermann" - Mike Albus
Mit dem Untertitel „Eine Geschichte über Rudern, Liebe, Musik und einen
Kriminalfall in Marbach“ beschert uns Autor Mike Albus eine der eher seltenen
Kriminalgeschichten für den lesebegeisterten Ruderer. Die Geschichte dreht sich
um den Wirt des Marbacher Rudervereins, Dimotheus Anathopulos, dem in einem
Raubüberfall im Bootshaus zahlreiche archäologische Fundstücke aus seiner dort
ausgestellten Sammlung entwendet werden. Es ermittelt die im Ruderclub aktive
Hauptkommissarin Marion Elfrich mit ihrem ebenfalls ruderbegeisterten Freund
und Geliebten, Philipp Mälzer. Die Flucht
der Täter erfolgt unter anderem im Trainerboot des Marbacher Rudervereins (Achtung,
Michael!), so dass auch die Breitensportgruppe des Rudervereins in Verdacht
gerät. Ein Krimi im Ruderclub ist natürlich schon etwas Besonderes und somit
durchaus lesenswert. Allerdings ist der
Stil des Autors leicht gewöhnungsbedürftig (und zudem ein bisschen schlampig
lektoriert). Der Leser erfährt kleinste Details
über die Ortsgegebenheiten in Marbach, die dem Ortsunkundigen etwas länglich
erscheinen. Die Täterschaft wird durch das Ermittlerteam im Buch relativ
schnell geklärt und die darauf folgende Fahndung wird akribisch bis hin zur
Nennung einzelner Autobahnabschnitte und den dort herrschenden Tempolimits
geschildert. Das ist doch etwas mühsam zu lesen. Auch die „kriminalistische
Nachbearbeitung“ erfolgt im Schlussteil des Buches in mehr als ausführlichen
Form. Zu guter Letzt widmet sich der Autor im letzten Kapitel noch der Organisation
und Durchführung eines Festkonzertes anlässlich eines Vereinsjubiläums – ohne
wirklichen Bezug auf die Geschichte und in erneut etwas ermüdenden Details. Fazit: ein ungewöhnlich
geschriebener Krimi mit hohem Detaillierungsgrad zu Marbach und nötiger Polizeiarbeit,
eher etwas für Krimifans mit Bedürfnis nach exakt beschriebenen Gegebenheiten
vor Ort. Oder halt für Ruder-Nerds, die eh alles lesen was mit Rudern
zusammenhängt!
Bibliografische Information:
ISBN 978-3-8422-4793-2