In dieser (nur auf Englisch erhältlichen) im Jahr 2000 erschienenen
Autobiographie berichtet die Ruderlegende „Sir“ Steve Redgrave im Alter von 38 über
seine Ruderkarriere bis kurz vor den Olympischen Spielen in Sydney im Jahr
2000. Das ist natürlich ein ganz kleines bisschen kurios, da wir bereits
wissen, wie es ausgegangen ist - mit seiner dann legendären fünften olympischen
Goldmedaille. Es ist dennoch ein absolut faszinierendes und spannend zu
lesendes Buch mit sehr interessanten Einsichten und aufschlussreichen
Hintergründen. Redgrave berichtet über seine ruderischen Anfänge als 13 jähriger im kleinen Themsedorf
Marlow und über Phasen zu Beginn seiner Karriere, in denen es durchaus nicht
immer so leicht lief, wie man es sich vielleicht vorstellen würde. Er
rekapituliert die verschiedenen Mannschaften, Bootswechsel und vier (sehr
unterschiedliche) Olympische Spiele, an denen er in insgesamt 24 Jahren Hochleistungssport teilnahm.
Wer wusste, dass er zunächst im Skullbereich anfing (und eigentlich den Traum
vom olympischen Gold in Einer hatte), dann zum Backbord Riemen überging, um
dann auf Steuerbord Riemen zu wechseln? Er berichtet eher nüchtern und mit
einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, aber sehr authentisch und leicht zu
lesen über Höhen und Tiefen und auch beispielsweise finanzielle
Herausforderungen, die ein Leben als hauptamtlicher Ruderer mit sich bringen.
Mit 31 wurde bei Steven Redgrave eine chronische Colitis (Entzündung des
Dickdarms) festgestellt, mit 35 wurde Diabetes diagnostiziert, was seine
fortgesetzte Karriere auf höchstem Niveau noch umso erstaunlicher macht. Fazit:
für mich bislang ein Highlight in der „Ruderbüchersammlung“ und ein ganz klarer
Lesetipp.
Rezension JS, 2023.
Bibliografische Information:
ISBN 0-563-55182-8
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