„Das Maskottchen der Ruderer“,
Stefan Schenkl, Shaker Media, Düren 2023
Die erste Enttäuschung für den WRC Damen Doppelvierer gleich vorneweg:
nein, es handelt sich bei dem Maskottchen nicht um einen Eisvogel (die werden
ja im Altrhein saisonal und vor allem Sonntags regelmäßig beobachtet), sondern
um einen prähistorischen Säbelzahntiger. Der taucht plötzlich am Ufer auf, als
eine Mannschaft junger Männer im Dorf Le-Pont-du-Moulin beginnt, für die Olympischen
Spiele im Vierer zu trainieren. Der
seltene Tiger wird trotz anfänglicher Skepsis zum Maskottchen der Mannschaft
und wird von ihr auch verteidigt, als es im Dorf zu einer mysteriösen Reihe von
martialischen Todesfällen kommt und der Tiger in Verdacht gerät. Der Autor
Stefan Schenkl ist vermutlich nicht allzu tief in die Details des Rudersportes (wie
z.B. moderne Trainingsmethoden) für das Buch eingetaucht, aber das tut der
Spannung des Buches absolut keinen Abbruch, wenn man sich darauf einlässt. Die
Charaktere der Olympiamannschaft in spe inklusive ihrer Gefährtinnen sind
unterhaltsam gezeichnet und die Spannung wird bis zum Schluss durchweg aufrecht
erhalten. Schenkl pflegt einen relativ besonderen Schreibstil in
bandwurmartigen Sätzen und eher traditioneller Wortwahl – da muss man sich
erstmal einlesen. Sobald das aber gelingt, liest sich das Buch spannend und
flüssig.
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